Antirassistische Fußball-WM in Montecchio/Italien

Das multikulturelle Fest und Kleinfeld-Fußballturnier – Für Solidarität und gegen Rassismus! – wurde auch in diesem Jahr organisiert von Istoreco Reggio Emilia und Progetto Ultrà UISP Emilia Romagna.

Auch im fünften Jahr des Bestehens fanden die mondiali antirazzisti regen Zuspruch in der antirassistischen Fußball-Fanszene. Einen kleinen Einblick in die Arbeit von Istoreco Reggio Emilia und den ereignisreichen Tagen im Juni diesen Jahres findet ihr hier …

Die Initiative

Die fünfte Auflage der »Antirassistischen Weltmeisterschaft« sollte ein Workshop für praktische Erfahrungen im Kampf gegen Rassismus und jede Form der Diskriminierung werden. Die Initiative bot den TeilnehmerInnen verschiedener Kulturen, Religionen, Hautfarben und beider Geschlechter Möglichkeiten, sich auf der Basis gegenseitigen Kennenlernens, des Dialogs und der Auseinandersetzung über die Würde der Frauen und Männer jenseits aller Unterschiede zu sozialisieren.

Aufgrund kultureller Unterschiede entstandene Schwierigkeiten anzupacken, zu lernen, diese Unterschiede als Reichtum und nicht als Hindernis für Zusammenleben und Kennenlernen zu begreifen, das sind in aller Kürze die Gründe für die Veranstaltung, an der in diesem Jahr vier Tage lang etwa 1.000 Menschen aus aller Welt teilgenommen haben. Es waren insgesamt 96 Teams (Männer-, Frauen- und gemischte Teams) italienischer und europäischer Fußballfangruppen, antirassistischer Organisationen, Jugendzentren, ImmigrantInnenvereinen etc. präsent.

Neben dem sportlichen Zusammentreffen im Rahmen des Kleinfeldfußballturniers konnten sich die TeilnehmerInnen auf den Rängen anfeuern und feiern, und bekamen außerdem ein abwechslungsreiches kulturelles Programm geboten. Die Partien wurden mit Fair Trade-Fußbällen gespielt, d.h. zur Herstellung der Bälle wurden keine Kinder ausgebeutet.

Den TeilnehmerInnen stand ein eigens für das Fest eingerichteter Zeltplatz zur Verfügung. Die Festivalküche versorgte alle mit internationalen, vegetarischen und traditionell italienischen Gerichten, und an zahlreichen Verkaufs- und Ausstellungsständen präsentierten sich lokale und internationale Organisationen.

Dank der Teilnahme der Bands Station 17 (BRD), Fermin Muguruza Dub Manifest (Baskenland) und Chumbawamba (GB) trugen nicht zuletzt auch die abendlichen Konzerte zum guten Gelingen der Initiative bei.

Matthias Durchfeld + Steffen Kreuseler
c/o Istoreco
via Dante Alighieri 11 – 42100 Reggio Emilia – Italia
esteri@istoreco.re.it

Unterstützt wurden die Initiativen von Netzwerke FARE, Europäische Kommission, Region Emilia-Romagna, Kreis Reggio Emilia u.a.

Dossier #2: Debatten, Aktionen und Projekte vor, die sich mit Rassismus im Stadion beschäftigen und dabei Methoden der medialen Vermittlung und Vernetzung erproben.

  1. Rassismus im Stadion
  2. Bündnis aktiver Fußballfans (B.A.F.F) – Interview
  3. FIFA-Weltkongress erstmalig zu Rassismus
    (Gerd Dembrowski)
  4. Roter Stern Leipzig ’99 e.V.
    (maso)
  5. DoppelPass on Air
  6. Stimmung machen gegen Rassismus
  7. Medienpreis Jugend gegen Rechtsextremismus verliehen
  8. Charity Award für FARE
  9. Antirassistische Fußball-WM
  10. Eurofighter
  11. Links zum Thema
  12. Termine

Das Fanprojekt Progetto Ultrà(1), gefördert vom Landesausschuss Emilia-Romagna der Unione Italiana Sport per tutti (UISP), finanziert vom Land Emilia-Romagna, hat sich zur Aufgabe gestellt, durch Zusammenarbeit mit den Fußballfans fremdenfeindlichem und intolerantem Verhalten in- und außerhalb der Fußballstadien entgegenzuwirken und gleichzeitig die Werte der Fankultur zu verteidigen.

(1) oder auf italienisch

Das Institut für die Geschichte der Resistenza und für Zeitgeschichte in Reggio Emilia (Istoreco) beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Geschichtsforschung zu Faschismus, 2. Weltkrieg, Antifaschismus und Resistenza (Antifaschistischer Widerstand in Italien). Inzwischen befasst sich Istoreco auch mit der Zeitgeschichte des gesamten 20. Jahrhunderts und organisiert u.a. internationalen Jugendaustausch, Bildungsreisen und antirassistische Jugendarbeit.

Weitere Artikel und Erlebnisberichte:

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(2) Informationen zu diesem Verein siehe auch Bericht in diesem Dossier