Regionale Opferberatungsprojekte

AMAL – Beratungsstelle für Betroffene rechter Gewalt in Sachsen

Das Büro in Wurzen ist eine von drei zu AMAL gehörigen, vom Netzwerk für Demokratische Kultur in Wurzen getragenen Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt in Sachsen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Büros verstehen sich als ein Team – AMAL Sachsen. Gegenwärtig arbeitet die Beratungsstelle an diversen Fällen sowohl in der näheren Umgebung von Wurzen als auch in anderen Gebieten Sachsens, z.B. wurden am Tag des Endspiels der Fußball-WM in Chemnitz mindestens fünf Nichtdeutsche Opfer rechter Schläger. Besonderen Wert wird auf die Unterstützung und Neugewinnung Ehrenamtlicher gelegt – so konnte in Glauchau eine Fortbildungsreihe durchgeführt werden, die nun in weiteren Städten wiederholt werden soll. In Zukunft soll ein Unterstützungsnetzwerk aufgebaut sowie ein Förderverein gegründet werden. Die weitere intensive Betreuung von Betroffenen steht im Mittelpunkt der Arbeit.

AMAL Sachsen

ReachOut – Beratung und Bildung gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Berlin

ReachOut will dazu beitragen, gesellschaftliche Verhältnisse zu schaffen, in denen für alle Menschen gleiche Chancen für den Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen gewährleistet werden. ReachOut wendet sich an alle, die von rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen Angriffen und Bedrohungen betroffen sind. Dazu zählen in Berlin in erster Linie Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten. Aber auch Afrodeutsche, Juden und Jüdinnen, nicht-rechte Jugendliche (Hip-Hopper, Skater, Punks etc.) Lesben und Schwule, sozial Benachteiligte (Obdachlose u.a.) und Menschen mit Behinderungen werden in Berlin angegriffen, bedroht und verhöhnt. Das Beratungsangebot von ReachOut ist parteilich, entsprechend den Bedürfnissen der Betroffenen, unentgeltlich, auf Freiwilligkeit und Vertrauen beruhend und auf Wunsch anonym. Im Zentrum der Arbeit steht, die Betroffenen darin zu unterstützen, ihre Handlungskompetenz nach einem Angriff zurückzugewinnen und sie damit in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Auf Initiative und unter Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ReachOut entstand daher ein Projekt eingewanderter Frauen und Männer, das sich zur Aufgabe gestellt hat, die Selbstorganisation und die Selbstrepräsentation potentiell Betroffener zu fördern.

ReachOut
Tel. 030 – 695 68 339
Fax 030 – 695 68 346
info@reachoutberlin.de
http://www.reachoutberlin.de

ABAD – Anlaufstelle für Betroffene von rechtsextremen und rassistischen Angriffen und Diskriminierungen in Thüringen

ABAD unterstützt Opfer rechtsextremer Angriffe, indem Hinweise zu rechtlichen Interventionsmöglichkeiten gegeben werden. Sie helfen bei der Suche nach Zeugen und Zeuginnen, unterstützen bei Behördengängen und begleiten Betroffene im Gerichtsverfahren. Ebenso wird psychotherapeutische Hilfe vermittelt, wenn das aufgrund des Angriffs notwendig ist. ABAD dokumentiert rassistische Diskriminierungen und informiert die Öffentlichkeit aus Sicht der Betroffenen. Darüber hinaus informiert die Beratungsstelle zum praktischen Umgang mit Bedrohungssituationen. ABAD unterstützt Initiativen vor Ort, die sich für Betroffene rechtsextremer und rassistischer Angriffe und Diskriminierungen einsetzen wollen und die Selbstorganisierung von Betroffenen fördern bzw. betreiben. Ziel ist die landesweite Vernetzung solcher Initiativen.

ABAD
Notfalltelefon für Betroffene rechter Gewalt: 0800-2172723

Opferperspektive – Beratung für Opfer rechtsextremer Gewalt in Brandenburg

Mittlerweile arbeiten sechs hauptamtliche Mitarbeiter im Verein »Opferperspektive e.V.«. Anfangs noch mit dem hehren Ziel, alle Arbeitsbereiche gleichberechtigt und gleich verantwortlich aufzuteilen, entwickelten sich jedoch schnell bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eigene Arbeitsschwerpunkte und Verantwortungsbereiche. So sollten in dem zentralen Bereich der Opferberatung möglichst alle Mitarbeiter tätig sein, andere Bereiche wie die Öffentlichkeitsarbeit, die Finanzen und die Jugend- und Erwachsenenbildung sind, je nach Interessen und Schwerpunkten Einzelner, aufgeteilt. Die Arbeit des Vereins beschränkt sich nicht nur auf die Unterstützung der individuellen Opfer. Bedeutsamer ist es, neben der Erörterung konkreter Maßnahmen über die Einbeziehung möglichst vieler Menschen einen sozialräumlichen Schutz zu erreichen. Eine allgemein anerkannte Ausbildung für einen Opferberater gibt es nicht, viel wichtiger sind für den Verein die Vorkenntnisse der Mitarbeiter in den Bereichen Rechtsextremismus und Rassismus sowie das sozialpolitische Engagement der Einzelnen und eine hohe Einsatzbereitschaft. »Opferperspektive« bietet für politisch interessierte Jugendliche und junge Erwachsene auch die Möglichkeit an, in der Beratungsstelle ein Praktikum zu absolvieren. Im Idealfall wird dem Praktikanten ein Arbeitsauftrag für ein zeitlich begrenztes Projekt gegeben, wie beispielsweise die Mitarbeit an einer Beratungsbroschüre. Dem Dachverband »agOra – Arbeitsgemeinschaft der Beratungsstellen für Opfer rassistischer, rechtsextremer und antisemitischer Gewalt« hat sich der Verein angeschlossen, da auch für dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grundsatz gilt »Allein machen sie dich ein – gemeinsam sind wir stark«. Sie gehen davon aus, dass ihre Anliegen in einem Dachverband eine größere Verbreitung finden. Die Kampagne des Dachverbandes für ein Bleiberecht von Opfern von rechtsextremer Gewalt begrüßen »Opferperspektive« sehr, da die Aktiven im Rahmen ihrer praktischen Arbeit häufig damit konfrontiert sind, dass Flüchtlinge angegriffen und zusammengeschlagen werden und oft neben der Verarbeitung der Folgen des Angriffs noch große Angst vor einer Abschiebung haben.

Die Opferperspektive Brandenburg kämpft gegen die Abschiebung von Orabi Mamavi, der ein Opfer rechter Gewalt in Brandenburg wurde. Sie startet eine Fax-Aktion, in der Hoffnung, dass der Petitionsausschuss des Landes Brandenburg die Abschiebung noch verhindern kann.

Opferperspektive e.V.
Lindenstr. 47
14467 Potsdam
Tel. 0171 – 19 35 669
Fax 01212 – 5 – 11559889
info@opferperspektive.de
http://www.opferperspektive.de/

Adressenliste aller bekannten Opferberatungsstellen

Brandenburg

  • Opferperspektive e.V.
    Lindenstr. 47
    14467 Potsdam
    Tel. 0171 – 19 35 669
    Fax 01212 – 5 – 11559889
    info@opferperspektive.de
  • Anlaufstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt
    Parzellenstraße 79
    03046 Cottbus
    Tel. 0172 – 75 85 772
    Fax 0721 – 151 221 837
    AfOrG@gmx.net
  • Kontakt- und Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt
    Breitscheidstr. 41
    16321 Bernau
    Tel./ Fax: 03338 – 459 407
    03338 – 754 667 (AB)
    kontaktstelle@bernau.net
    http://www.dosto.de/op/index.htm
  • Beratungsgruppe für Opfer rechtsextremer Gewalt
    Postfach 1126
    15331 Strausberg
    Tel. 0173 – 634 36 04
    BORG-SRB@gmx.net
  • Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt
    Berliner Str. 24
    15230 Frankfurt (Oder)
    montags von 9.00 bis 12.00 Uhr
    Tel: 0335 – 665 99 94,
    0335 – 280 12 19 und 0179 – 12 65 680
    BORG-FFO@gmx.net

Berlin

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Mecklenburg-Vorpommern

Thüringen

  • ABAB – Anlaufstelle für Betroffene von rechtsextremen
    und rassistischen Angriffen und Diskriminierungen
    abad-ef@gmx.de
    http://www.abad-th.de/
    • Büro Erfurt:
      Warsbergstraße 1
      99092 Erfurt
      Tel: 0361-21727-23
    • Büro Gera:
      Tel: 0365-5518612
    • Notfalltelefon für Betroffenen rechter Gewalt: 0800-2172723
      Fax: 0361-21727-27

Nächster Artikel: Links zum Thema

Dossier #6: Die Kampagne von agOra -- der Arbeitsgemeinschaft der Beratungsprojekte für Opfer rassistischer, rechtsextremistischer und antisemitischer Gewalt -- setzt sich für ein uneingeschränktes Aufenthaltsrecht von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten ein, die Opfer rassistisch motivierter Gewalt wurden.

  1. Bleiberecht für Opfer rassistischer Gewalt
  2. Die Kampagne
  3. »Rechtsextremismus ist Konjunkturthema«
  4. Die Opfer in den Blickpunkt rücken
    (Opferperspektive e.V.)
  5. Opferberatungsstelle ABAD
    (Friedrich C. Burschel und Rahel Krückels)
  6. Interview mit Bundestagspräsident Thierse
  7. Regionale Opferberatungsprojekte
  8. Links zum Thema