ROSA e.V.

Rosa e.V. ist ein Wohnprojekt in Stuttgart für junge Frauen nichtdeutscher Herkunft zwischen 16 und 21 Jahren. Frauen, die mit ihrer Familie in Konflikt geraten sind (z.B. wegen einer drohenden Zwangsheirat) und wegen körperlicher oder seelischer Bedrohung bei Rosa e.V. Schutz suchen, finden hier eine anonyme Wohn- und Lebensmöglichkeit.

Im Wohnprojekt können acht Frauen leben, Notaufnahmeplätze sind nicht vorhanden.
Die pädagogische Arbeit umfasst die Beratung und Begleitung der einzelnen Bewohnerinnen, z.B. durch Hilfe beim Umgang mit Ämtern oder bei der Suche nach einer Schule oder Ausbildungsstelle sowie einer gemeinsamen Freizeitgestaltung.

Ehrenamtliche Mitarbeit kann nur von Frauen übernommen werden. Gefordert sind pädagogisches Geschick und Verständnis für interkulturelle Arbeit. Die Mitarbeiterinnen sollen für die Frauen Ansprechpartnerinnen bei ihrem Neubeginn sein.

Kontakt:

ROSA
Postfach 40 10 67
70410 Stuttgart,

Tel: 0711-539825
Fax: 0711-5055366
rosawohnprojekt@aol.com

Ich konnte mir nicht mal sein Alter merken

Rosa e. V. bietet Zuflucht für nicht deutsche Frauen, die vor Zwangsehe und Gewalt geflüchtet sind
von Sylvia Rizvi

»Ich konnte mir nicht mal sein Alter merken.« Die dunkelhaarige Aylin (Name geändert) spricht von dem Mann, der ihr Ehemann werden sollte. Gefragt worden ist sie nicht.

Die Heirat wurde von den Eltern arrangiert. Auf einem Türkeiurlaub wurde Verlobung gefeiert, da hat die damals 18jährige den türkischen Studenten zum ersten und einzigen Mal gesehen. »Er stand auf der Straße, und wir sind mit dem Auto langsam vorbei gefahren.« Zwei Jahre war die Türkin mit ihm verlobt. Damit das Paar in Kontakt blieb, sorgte der Vater dafür, dass die Tochter ihrem Zukünftigen schrieb und mit ihm telefonierte – oft half er mit Schlägen nach.

Nicht nur bei der Partnerwahl wurden Aylins Wünsche ignoriert. Auch eine Ausbildung war tabu. »Ich wollte aber nicht mein Leben lang zu Hause sitzen und kochen«, betont die heute 22-Jährige. Die Folge: Streit, Prügel und Isolation: »Nicht mal Schulfreundinnen durften mich anrufen«.
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Der vollständige Artikel ist nachzulesen in der graswurzelrevolution, nr. 253

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Dossier #13: Ehe und Migration. Der privilegierte Status, den eine Ehe gewährt, geht einher damit, ihn nicht jedem und jeder einzuräumen bzw. einigen den Zugang zu erschweren. In Deutschland betrifft dies vor allem Partnerschaften, in denen einer der Partner nicht den deutschen Pass besitzt.

  1. Ehe und Migration
  2. Die Geschichte der Ehe
    (Daniela Schmohl)
  3. Heirat zwischen Arrangement und Zwang
    (Siri Pahnke)
  4. Eine Form der Zwangsheirat: Die Imamehe
    (Daniela Schmohl)
  5. Binationale Ehe: Scheinehe – Schutzehe – Zweckehe?
    (Clara Kücük)
  6. Schutzehe.de – ein Kunstprojekt
  7. Interview mit einem so genannten »Scheinehepaar«
  8. Rezension: Antje Dertinger: »Schenk mir Deinen Namen.«
    (Katja Brunsch)
  9. Solidarity with Women in Distress
  10. ROSA e.V.
  11. Weiterführende Materialien