Weiterführende Materialien

Materialien von Terre de Femmes e.V. zur Kampagne »Gewalt im Namen der Ehre«

  • TDF-Publikation »Tatmotiv Ehre«
    Jährlich werden tausende Mädchen und Frauen im Namen der Ehre von ihrer eigenen Familie ermordet. Der Grund: Sie haben sich nicht gemäß ihrer traditionellen Rolle als Frau und Mutter verhalten und somit die Ehre des Mannes bzw. der gesamten Familie verletzt. Auch Unterdrückung, Zwangsheirat und Verstoßung von Mädchen und Frauen sind in patriarchalischen Gesellschaften aufgrund der Ehrvorstellung weit verbreitet. Das Buch verdeutlicht anhand von Länderbeispielen und Erfahrungen von Betroffenen die Ursachen und verschiedenen Formen von Ehrverbrechen. Internationale Kampagnen und Projekte werden vorgestellt sowie Präventionsmaßnahmen und Forderungen auf nationaler und internationaler Ebene erläutert.
    Bestellung direkt über die TDF-Homepage möglich.
  • TDF-Publikation ’Zwangsheirat – Lebenslänglich für die Ehe
    Zwangsverheiratung ist eine Menschenrechtsverletzung. Auch in Deutschland werden Frauen und Mädchen gegen ihren ausdrücklichen Willen verheiratet. Ihr Schicksal spielt sich für die Öffentlichkeit unsichtbar hinter den Mauern der Privatsphäre ab.
    Das Begleitbuch zur TERRE DES FEMMES – Kampagne gegen Zwangsheirat informiert über Zwangsehen in Deutschland und in anderen Ländern. Erfahrungsberichte aus Kriseneinrichtungen und Interviews mit Betroffenen zeigen erschütternde Einblicke in die Lebenswirklichkeit dieser Frauen und Mädchen.
  • TDF-Unterrichtsmappe »Zwangsheirat«
    Durch unterschiedliche Texte, Aufgaben und Spiele sollen Schüler und Schülerinnen an das Thema der Zwangsverheiratung herangeführt werden.
    Was heißt Ehe und Familie? Welche Probleme stehen hinter Zwangsverheiratungen? Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? Das 65seitige Unterrichtsmaterial behandelt diese Fragen und sucht einen konstruktiven Umgang mit dem Thema. Die Erzählungen von betroffenen Frauen, die das Problem der Zwangsverheiratung herausstellen, werden durch Texte von Kriseneinrichtungen, die Lösungwege und Hilfe aufzeigen, ergänzt. Im Mittelpunkt stehen aber immer die Schülerinnen und Schüler, die aktiv durch Aufgaben, Diskussion und ein Mitmachtheater an das Thema »Zwangsheirat« herangeführt werden sollen.
  • Weitere Informationen erhalten Sie auch per e-mail: ehrverbrechen@frauenrechte.de, oder im Online-Shop.
    TERRE DES FEMMES e.V.
    Postfach 2565
    72015 Tübingen
    Tel. 0 70 71-79 73-0
    Fax 0 70 71-79 73 22

Zwei Radiosendungen zur Kampagne »NEIN zu Verbrechen im Namen der Ehre« von Terre de Femmes e.V.

  1. Zwangsheirat für zip-fm von Radio Dreyeckland, Freiburg
    MP3-Download oder MP3-Stream
    Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz
    Adlerstr. 12
    79098 Freiburg
    fon: 0761/30407, fax: 0761/31868
    rdl@rdl.de
  2. »NEIN zu Verbrechen im Namen der Ehre« von Angela (Redaktion frauenfunken im FR Wüste Welle Tübingen )
    MP3-Download oder MP3-Stream
    Wüste Welle, Tübingen 96,6 MHz
    c/o Sudhaus, Hechinger Str. 203
    72072 Tübingen
    fon: 07071/7603-37, fax: -47
    info@wueste-welle.de

Buchtipps:

  • Serap Cileli: Wird sind Eure Töchter, nicht Eure Ehre!
    Michelstadt 2002. ISBN 3-88758-081-8, 12 Euro
    In autobiographischer Form erzählt die Autorin ihre Geschichte der Zwangsverheiratung, ihres langen Kampfes gegen aufgezwungene Normen und Werte bis hin zu ihrer Flucht aus der Familie. Diese sehr persönliche Erzählweise macht es den Leserinnen und Lesern möglich, nachzuvollziehen, warum es jungen Frauen und Mädchen aus dem islamischen Kulturkreis so schwer fällt, sich aus der Familie zu lösen, zu sich zu finden und ein klares Nein zu aufgezwungenen Lebensverhältnissen zu sagen.
    • Auf der Homepage der Buchautorin findet sich alles Wissenswerte über Zwangsverheiratung und Ehrenmorde: Aufsätze, zahlreiche Adressen von Beratungsstellen und Kriseneinrichtungen und ganz Persönliches – auf türkisch und deutsch. Die Autorin war zudem bereits in zahlreichen Fernsehbeiträgen zum Thema zu Gast.
  • Was es für junge muslimische Frauen bedeutet, in zwei Kulturen aufzuwachsen und wie sie zwischen der Tradition ihrer Familie und deren Wertvorstellungen sowie dem Leben in einer »modernen« Gesellschaft, einem westlichen Industrieland wie der Bundesrepublik hin und her gerissen werden, ist in folgenden Büchern nachzulesen:
    Seyran Ates: Große Reise ins Feuer. Die Geschichte einer deutschen Türkin.
    Berlin 2003, ISBN 3-871344-524, 24,80 Euro
    • Fatma B.: Hennamond. Mein Leben zwischen zwei Welten.
      München 2001, ISBN 3-548362-443, 7,95 Euro
    • Ayse, Isabella Kroth: Scheherazades Tochter
      München 2004, ISBN 3-548364-845, 7,95 Euro
      Das Buch schildert das Schicksal einer jungen Kurdin, die auf der Flucht ist und um ihr Leben fürchtet, da sie kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrem Cousin, zu der man sie zwingen wollte, geflohen ist.
    • Souad: Bei lebendigem Leib
      München 2004, ISBN 3-7645-0180-4, 19,90 Euro
      Souad lebte in einem Dorf im Westjordanland, als sie mit 17 Jahren schwanger wurde. Damit hatte sie die Ehre der Familie verletzt und die Eltern beschließen, sie zu töten. Man versucht, die junge Frau zu verbrennen. Wie ein Wunder hat sie den Mordanschlag mit schwersten Verbrennungen überlebt. In dem Buch erzählt sie ihre erschütternde Geschichte. Unerkannt lebt sie heute mit ihren Kindern und ihrem Mann in einem europäischen Land. Das Buch über einen versuchten Ehrenmord und die Hintergründe eines solchen Ehrenkodexes hat international für großes Aufsehen gesorgt.

Links zu Zwangsheirat und Frühehen:

Arrangierte Eheschließungen

  • Presseberichte zum Thema:
    • Opfer einer Zwangsehe – Der Mord an der Türkin Semra U.
      Mit 16 Jahren wurde Semra U. mit einem Mann verheiratet, den ihr Vater ausgewählt hatte. Mit 21 wurde die Türkin getötet – weil sie gegen den Willen ihrer Familie frei sein wollte. Die Bluttat ereignet sich Ende November vor dem Jugendamt in Berlin-Reinickendorf. Cengiz U. sticht Semra, die sich wenige Monate zuvor von ihm scheiden ließ, auf offener Straße nieder. Die dreijährige Tochter muss die Tat mit ansehen. Kurz zuvor, bei dem Termin im Jugendamt, sollte es um das Besuchsrecht für das gemeinsame Kind gehen. Wenig später nimmt die Polizei Cengiz U. fest, er ist geständig.
      SPIEGEL TV über das tödliche Ende einer türkischen Zwangsehe mitten in Berlin. SPIEGEL-TV-Reporter haben exklusiv mit dem Vater des Opfers und der Familie des Täters in der Türkei gesprochen.
      Videobeitrag ansehen
    • Zwangsehe endete im Fiasko: Flucht ins Frauenhaus nach häuslicher Gewalt – Sorge um die Tochter
      Ayse Kaygiz war Anfang 20, als sie von ihrer Familie verheiratet wurde. Für die Frau begannen damit Seelenqualen, die sie zu stationären Aufenthalten in der Psychiatrie zwangen. Jetzt will sie einen Schlussstrich unter ihr früheres Familienleben ziehen.
      Bericht der Stuttgarter Nachrichten vom 06.12.2004
    • Tradition oder Frauenhandel? Das Elend mit der Zwangsheirat
      Arrangierte Ehe oder Zwangsheirat? Sendung vom 29. November 2002, WDR Fernsehen
    • Tausend Euro für die Ehre – Schicksale islamischer Frauen in Deutschland
      Sendung vom 6. Oktober 2004, WDR Fernsehen
    • ARD-exclusiv: »Wenn der Vater zum Feind wird – Zwangsehe und Ehrenmord«
      Sie heißen Serap, Ayse oder Günay, kommen aus der Türkei, Algerien oder dem Kosovo und sind auf der Flucht vor ihrer Familie. Sie sind 16, 17 Jahre alt, manchmal auch erst 12 oder 13, also noch halbe Kinder, aber sie sollen verheiratet werden – an den Cousin oder einen Mann aus ihrem Heimatdorf. Die Heirat wird, gegen Zahlung von Brautgeld, von den Eltern organisiert. Krumm von Prügeln und in Todesangst haben sie sich in Frauenhäuser oder vom Jugendamt angemietete Wohnungen geflüchtet.
      Astrid ist eine von fünf Betreuerinnen in einem Frauenhaus für Immigrantinnen. Rund um die Uhr ist immer eine von ihnen für die verängstigten jungen Frauen da, denn für die Mädchen geht es tatsächlich um Leben und Tod. Absolute Anonymität ist das Einzige, was ihnen Schutz geben kann. Der Vater hat ihnen angekündigt, dass er sie tötet, wenn er sie erwischt. Keine leere Drohung: Im vergangenen Jahr brachte ein Albaner aus dem Kosovo seine Tochter um, die sich in einen deutschen Jungen verliebt hatte. Durch ihren Lebensstil sah er die Familienehre verletzt und drehte durch – kein Einzelfall, wie NDR-Autorin Rita Knobel-Ulrich heraus gefunden hat.
      Die Recherchen und Dreharbeiten waren so schwierig, als wenn im Zentrum gefährliche Terroristen gestanden hätten und nicht junge Mädchen. Telefonate wurden nur per Handy geführt, Adressen nur nach Überprüfung der Identität der Reporterin weitergegeben. Verabredungen platzten in letzter Sekunde, weil dann doch die Angst überwog. Polizisten, die ein Mädchen unter Polizeischutz gestellt hatten, fragten beim NDR an, ob es die Journalistin und das Filmprojekt tatsächlich gebe oder ein Trick der Eltern dahinter stecke. Polizei und Jugendämter wissen aus Erfahrung, dass Familien alle Mittel recht sind, um die entflohenen Töchter wieder einzufangen. Eine erschütternden Reportage zu einem brisanten gesellschaftspolitischen Thema.
  • Weitere Anlaufstellen für Frauen, die von Zwangsheirat betroffen sind
    • Bundesarbeitsgemeinschaft der Frauenhäuser
      Übersicht über Frauenhäuser in Deutschland nach Postleitzahlen sortiert
    • Frauennotruf
      Informationsportal mit zahlreichen Adressen und erste Hinweisen für Notfälle z.B. zu Misshandlung und Gewalt und zum Selbstschutz
    • hilfreich: Telefondatenbank mit 178 Notruftelefonnummern für Betroffene
    • Zartbitter Köln e.V.
      Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen
      Sachsenring 2-4, 50677 Köln
      Tel.: 0221–31 20 55
      Fax: 0221–9 32 03 97
    • Wildwasser e.V.
      Anlaufstelle für Opfer sexueller Gewalt, umfangreiche Kontaktdatenbank und professionelle Hilfe in Notfällen
      Der Verein ist bundesweit in mehreren Städten vertreten.
    • Cadi Kazani in Hamburg
      Wohngemeinschaft, Beratung und Hilfe für türkische, kurdische, aserbaidschanische oder armenische Mädchen und Frauen, die in Deutschland leben.
      Telefon: 040-1 97 71
    • Evangelisches Mädchenheim Pasing
      (eine multikulturelle Wohngemeinschaft der Inneren Mission in München)
      Oselstr. 31
      81245 München
      Telefon: 089-89 60 77-11
    • IMMA (Initiative Münchner Mädchen Arbeit e.V.)
      Beratung, Schutz und Förderung für Mädchen und junge Frauen: Der Verein ist die einzige Selbsthilfegruppe für sexuell Missbrauchte Mädchen und junge Frauen in München. Mädchen, die unter familiärer Gewalt oder sexuellem Missbrauch leiden, finden Schutz in der Zufluchtstelle. Unterstützung bei unterschiedlichen Problemen bietet die Beratungsstelle. Unsere Flexiblen Hilfen betreuen Mädchen in schwierigen Lebenslagen dort, wo sie leben. Im Ragazza treffen sich Mädchen und junge Frauen zum Austausch, zum Lernen, zu Freizeitgruppen. Die Zora- Gruppen arbeiten in Schulprojekten zum Thema Gewalt. Die Kontakt- und Informationsstelle bietet Fachkräften Qualifizierung und Gender Mainstreaming Training.
      Jahnstraße 38
      80469 München
      Tel.: 089-268 569 / 089-238 891-20
      info.imma@gmx.net
      Mädchen in Not können auch nachts in der Zufluchtsstelle anrufen:
      Tel.: 089-183 609
      Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen:
      An der Hauptfeuerwache 4
      80331 München
      Tel.: 089-260 75 31

Informationen für binationale Paare

  • Verband binationaler Familien und Partnerschaften
    Der größte Verband für binationale Paare hat in vielen Städten eigene Gruppen. Alle Kontakte sind auf der Internetseite zu finden. Außerdem gibt es hier umfassende Informationen für Ratsuchende, aktuelle Daten zum Thema und einen Serviceteil mit Veranstaltungen und Publikationen.
  • { http://www.binational-in.de/ Forum für binationale Paare und Familien in Deutschland A}
    (deutsch/englisch)
    Das »Forum für binationale Paare und Familien in Deutschland« dient dem Informations- und Erfahrungsaustausch. Die Homepage bietet ein Online-Forum, Informationen über Gesetzestexte sowie wichtige Adressen und Links.
  • Erfahrungsaustausch für binationale Paare. Paare aus vielen Ländern, mit denen man in Kontakt treten kann, haben sich registriert.
  • info4alien.de
    Dieses Portal zum Ausländer- und Einbürgerungsrecht wird betrieben von Leuten, die in der Ausländerbehörde oder bei der Polizei arbeiten. Es bietet neben vielen rechtlichen Informationen und Gesetzestexten einen interaktiven Bereich an, im Forum und im Chat geht es um Erfahrungsberichte und persönliche Tipps für binationale Paare.
  • Schwule und lesbische binationale Paare
    Leschiak ist eine Gruppe für binationale gleichgeschlechtliche Paare sowie lesbische und schwule MigrantInnen in Deutschland. Bei Leschiak gibt es Beratung in rechtlichen Fragen, Hilfe zur Selbsthilfe, Spass in der Freizeit, gute Bekannte sowie Freunde und Freundinnen.
    • Der Verband hat eine Broschüre mit dem Titel »Homo Migrans«herausgegeben.
      Mit dieser Broschüre informiert die Gruppe »Leschiak« im Verband binationaler Familien und Partnerschaften zum Teil mehrsprachig (arabisch, englisch, türkisch, russisch, französisch und spanisch) über Fragen zur Einreise, zum Aufenthalt, zur Einbürgerung und Ausweisung als Lebenspartner/-in. Darüber hinaus gibt es wertvolle Tipps darüber, wohin sich ratsuchende binationale gleichgeschlechtliche Paare, aber auch lesbische und schwule Migrantinnen und Migranten wenden können.
      Die Broschüre kann gegen 3 Euro Schutzgebühr bestellt werden:
      Bundesprojektleitung leschiak
      und leschiak Bremen
      im iaf Zentrum Bremen
      Buntentorsteinweg 182 – 186
      28201 Bremen
  • Viele Informationen für schwule und lesbische MigrantInnen hat auch der LSVD (Lesben und Schwulenverband Deutschland) zusammengestellt. Besonderer Wert wird hier auf die Rechtssprechung gelegt.

Zurück zum Editorial: Ehe und Migration

Dossier #13: Ehe und Migration. Der privilegierte Status, den eine Ehe gewährt, geht einher damit, ihn nicht jedem und jeder einzuräumen bzw. einigen den Zugang zu erschweren. In Deutschland betrifft dies vor allem Partnerschaften, in denen einer der Partner nicht den deutschen Pass besitzt.

  1. Ehe und Migration
  2. Die Geschichte der Ehe
    (Daniela Schmohl)
  3. Heirat zwischen Arrangement und Zwang
    (Siri Pahnke)
  4. Eine Form der Zwangsheirat: Die Imamehe
    (Daniela Schmohl)
  5. Binationale Ehe: Scheinehe – Schutzehe – Zweckehe?
    (Clara Kücük)
  6. Schutzehe.de – ein Kunstprojekt
  7. Interview mit einem so genannten »Scheinehepaar«
  8. Rezension: Antje Dertinger: »Schenk mir Deinen Namen.«
    (Katja Brunsch)
  9. Solidarity with Women in Distress
  10. ROSA e.V.
  11. Weiterführende Materialien