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The VOICE Refugee Forum in Deutschland – ein Netzwerk von politischen Flüchtlingen/AktivistenEine Selbstvorstellung The VOICE Refugee Forum besteht aus Gruppen von MenschenrechtsaktivistInnen, die seit 1994 aktiv engagiert sind, in der Öffentlichkeit die inhumane Situation von Flüchtlingen in Thüringen und ganz Deutschland anzuprangern. Die Mitglieder engagieren sich aktiv für verfolgte MenschenrechtsaktivistInnen und gegen die Verletzung von Menschenrechten in ihren Heimatländern. The VOICE informieren über die schwierigen Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland und die Menschenrechtslage in ihren Heimatländern.
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Dossier #15: Eckpunkte der Diskussion um das neue Zuwanderungsgesetz für Deutschland, "offene Grenzen", die Visa-Affäre, Einreise und Einwanderung in Europa » Gesamtes Dossier als PDF-Datei
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Der Alltag von Flüchtlingen ist geprägt von Isolation und sozialer Ausgrenzung verbunden mit der steten Bedrohung durch Abschiebung. Seit der Gründung von »The VOICE (Africa) Forum« im Oktober 1994 in Mühlhausen/Thüringen (seit 1998 im Netzwerk der »Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen«) wurden Tausende von Flüchtlingen und MigrantInnen ohne politische oder humanitäre Abwägung von Deutschland abgeschoben. Zurzeit konzentrieren wir uns auf die rassistische und menschenrechtsverletzende »Residenzpflicht« für AsylbewerberInnen in Deutschland. Diese geht auf den § 58 des Asylverfahrensgesetzes zurück und bedeutet, dass AsylbewerberInnen für die Dauer ihres laufenden Asylverfahrens zur Anerkennung als Flüchtling den Landkreis, in dem sie untergebracht sind, nicht oder nur mit Erlaubnis der zuständigen Ausländerbehörde verlassen dürfen. AsylbewerberInnen sind dadurch besonderen Repressionen ausgesetzt. Sie werden an Bahnhöfen von Polizei und BGS kontrolliert, meistens aufgrund ihrer Hautfarbe. Diese Kontrollen können also als rassistisch bewertet werden. Andererseits bekommen die AsylbewerberInnen ihre Erlaubnis zum Verlassen des Landkreises nur unter bestimmten Umständen, die das AsylVfG festlegt. Besuche von Verwandten (außer Eltern und Kindern) sind vom Ermessen des Sachbearbeiters abhängig. FreundInnen besuchen oder gar die Teilnahme an politischen Veranstaltungen ist fast ausgeschlossen. Die Verletzung der Residenzpflicht bedeutet strafrechtliche Verfolgung bis hin zur Verurteilung zu Gefängnisstrafen. Das kriminalisiert die Flüchtlinge in hohem Maße und gibt Argumentationsfutter für Rassisten und Faschisten. »Der Nationalist wird sich nicht nur von den Greuel seiner Mitmenschen nicht distanzieren, sondern er hat die besondere Eigenschaft, sie nicht einmal wahrzunehmen.« George Orwell.(1) Wir fordern Bewegungsfreiheit für jeden und überall. Wir fordern die Abschaffung der »Residenzpflicht«, die die Flüchtlinge in der BRD isoliert, ausgrenzt und kriminalisiert. Wir laden jeden, der interessiert ist, ein, sich an der Kampagne zur Abschaffung der Residenzpflicht zu beteiligen. Jeder kann sich beteiligen: Geht in die Flüchtlingsunterkünfte, informiert euch und andere über die Situation der dort lebenden Menschen. Für Interessierte bieten wir das Programm der »Forst« – Filmtour an, die bereits in mehreren Städten in Thüringen unterwegs war.(2) Weitere Informationen über die Anti-Residenzpflichtkampagne: online Fotoausstellung »Freedom of Movement« |
(1) Von Brainyquote
(2) Forst – ein Experimentalfilm von Ascan Breuer Ursula Hansbauer, Wolfgang Konrad in Kooperation mit The VOICE Refugee Forum, A/D, 2005, s/w, 50 min. (Preisträger als »bester Dokumentarfilm« auf der diagonale 2005 in Graz) mit Diskussion und Information über Ausstiegsstrategien aus der sozialen Isolierung von Flüchtlingen in Deutschland, über den Protest und über das Verfahren von Cornelius Yufanyi und Sunny Omwenyeke vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Residenzpflicht. »Forst« – der Weg der Flüchtlinge aus dem Wald.
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Letzte Änderung: 2005-12-05 20:46:10 | info@d-a-s-h.org Impressum |