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BildungsBausteine gegen AntisemitismusEin Projekt des Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V. in Kooperation mit dem Verein Tacheles Reden! Das Thema – AntisemitismusAntisemitismus wurde sowohl im öffentlichen Bewusstsein als auch in der politischen Bildungsarbeit lange Zeit nur im Kontext nationalsozialistischer Geschichte, als Teilaspekt rechtsextremistischer Orientierungen oder als Erscheinungsform von Rassismus wahrgenommen und bearbeitet. Antisemitismus umfasst jedoch wesentlich mehr als »nur« Vorurteile gegen Juden und Jüdinnen. Er dient als weltumfassende Erklärung, in der unverstandene gesellschaftliche Phänomene, Krisen und Umbrüche vor allem durch Verschwörungstheorien oder mit Hilfe tradierter Feindbilder gedeutet werden. Hierbei werden antijüdische Stereotype reproduziert, Juden und Jüdinnen als »Abstammungskollektiv« betrachtet und nicht zuletzt werden in Erscheinungsformen des sekundären Antisemitismus Schuldzuweisungen im Kontext gesellschaftlicher Phänomene auf Juden und Jüdinnen projiziert, bzw. auf politisch-internationaler Ebene Israel angelastet. Das Projekt – BildungsBausteine gegen AntisemitismusDas Projekt BildungsBausteine gegen Antisemitismus existiert seit 2002. Das Kooperationsprojekt der beiden bildungspolitischen Träger Bildungsteam Berlin-Brandenburg e.V. und Tacheles Reden! e.V., wird von entimon gefördert und ist im Stadtteil Kreuzberg in Berlin ansässig. Seminare und Fortbildungen werden bundesweit beworben und durchgeführt; Schwerpunkte der Jugend- und Erwachsenenarbeit bilden jedoch Kooperationen und Partnerschaften mit Berliner und Brandenburger Projekten und Trägern. Auf der Grundlage regelmäßiger Evaluation des methodisch-didaktischen Materials, welches für die Seminare entwickelt wird, entsteht eine pädagogische Handreichung, die Ende des Jahres 2005 für interessierte pädagogische Fachkräfte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Arbeitsmaterial zur Verfügung stehen soll. Die Seminare und FortbildungenDas Projekt bietet Seminare für Schülerinnen und Schüler und Auszubildende sowie Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Jugend- und Erwachsenenbildung und Lehrerinnen und Lehrer an. Mit Hilfe unterschiedlichster pädagogischer Methoden und Materialien sollen die Teilnehmenden für das Thema Antisemitismus sensibilisiert werden. Darüber hinaus werden Handlungsstrategien gegen antisemitische Äußerungen entwickelt. Inhalte und MethodenDie Inhalte und Themen der Seminare sind vielfältig, im Mittelpunkt steht jedoch zunächst die Sensibilisierung für Antisemitismus sowie die Erarbeitung einer Arbeitsdefinition als Grundlage der Zusammenarbeit. Darüber hinaus werden mit Hilfe diverser Methoden Ursprünge, Erscheinungsformen und Funktionsweisen von Antisemitismus thematisiert und kreativ bearbeitet. Anhand von konkreten Übungen wird die Funktionsweise von Verschwörungstheorien erarbeitet, die Rolle und Funktion von Medien im Prozess der Meinungs- und Vorurteilsbildung untersucht und mit Hilfe von Filmen Themen wie jüdische, nicht-jüdische Identität(en) aber auch die Wahrnehmung von eigenen und anderen Lebensrealitäten und Einstellungen thematisiert. Biographisches und selbst-reflexives Arbeiten bezieht die Teilnehmenden selbst sowie ihre Lebensgeschichte und -erfahrungen mit ein. Aus bisherigen Seminarerfahrungen wurde deutlich, dass der israelisch-palästinensische Konflikt stets thematisiert und kontrovers diskutiert wird. Als emotional besetztes Thema dient der Konflikt nicht selten als Projektionsfläche für eine nicht aufgearbeitete (deutsche) Geschichte. In Diskussionen scheinen der Konflikt selbst und seine große Komplexität im Mittelpunkt zu stehen, aber tatsächlich geht es oft um Interpretationen. So wird Israel mit Judentum gleich gesetzt, Juden und Jüdinnen »mutieren« zu Israelis und Kritik an der israelischen Regierung bedient sich antisemitischer Stereotype indem »Israel« kritisiert wird. In einer Einheit zum Thema Antisemitismus und Nahostkonflikt beschäftigt sich das Projekt mit der zentralen Frage, was Antisemitismus mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt zu tun haben kann, und dass ein differenzierter Blick auf die Problematik von Nöten ist. KontaktIn Absprache mit den Teamerinnen und Teamern des Projektes können inhaltliche und methodische Schwerpunkte und Wünsche zur Erarbeitung bestimmter Themen im Vorfeld der Seminare geklärt werden. Falls Fragen zum Projekt oder Interesse an einer Teilnahme an einem Seminare besteht, kann mit dem Bildungsteam Kontakt aufgenommen werden: Weitere Informationen im Internet: Nächster Artikel: Stolpersteine |
Dossier #11: Erinnerungskultur und Gedächtnispolitik » Gesamtes Dossier als PDF-Datei
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Letzte Änderung: 2005-05-22 22:55:56 | info@d-a-s-h.org Impressum |